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An-ge-dacht: April

An-ge-dacht: April

Wem glaubt man eigentlich? Welche Nachrichten hält man für wahr und welche Augenzeugen sind vertrauenswürdig? Wir haben heute eine bunte Landschaft an Journalismus, der – davon gehe ich aus – die Standards der Branche ansetzt bei Recherchen und Berichten.

Solche Regelungen gab es noch nicht, als Nachrichten von Mund zu Mund weitergegeben wurden. Wie sehr man den Zeugen vertrauen konnte, spielte eine Rolle.

Also hatte es eine große Bedeutung: Ausgerechnet Frauen waren es, die vom leeren Grab berichteten. Frauen konnten nach damaligen Recht nur in Ausnahmefällen als Zeugen angehört werden, nämlich wenn ausschließlich Frauen als Zeuginnen vorhanden waren.

Und nun verkündete ausgerechnet eine Frau wie Maria Magdalena den männlichen Jüngern, dass sie ihren Herrn gesehen hat, nach seinem Tod.

Wer die biblischen Hintergründe erforscht, kann darin ein Zeichen dafür sehen, dass da wirklich etwas dran war. Jesus wurde gesehen. Seine Verheißung ist wahr geworden. Jesus lebt! Maria erhält zuerst die Botschaft von den Engeln und dann auch noch den Auftrag des Auferstandenen, als erste Zeugin die Botschaft von der Auferstehung zu verbreiten.

Jesus hatte schon in seinem Leben und Wirken Grenzen überwinden, zwischen römischen und jüdischen Bürgern, zwischen Frauen und Männern, zwischen ausgeschlossenen Kranken und vermeintlich Gesunden. Mit der Auferstehung überwindet er durch Gottes Macht die Grenze des Todes. Und gibt Hoffnung.

Nicht das Trennende bleibt bestehen, sondern das Verbindende. Verbindung zu Gott ist möglich und darum auch untereinander, unter uns Menschen. Eine wichtige Botschaft, die wir weitersagen können. So wie Maria: Maria von Magdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte (Joh 20,18).

Eine besinnliche Passionszeit und Karwoche sowie eine gesegnete Osterzeit
wünscht Ihnen der Gemeindekirchenrat Gablenz und Pfarrerin Miriam Arndt

An-ge-dacht: März

An-ge-dacht: März

„Hört nicht auf zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam, harrt aus und bittet für alle Heiligen.“ (Eph 6,18)

Beten Sie? Bei welcher Gelegenheit? Bei Kummer und Sorgen, wenn das Beten zu einem Flehen wird? Beten ist nichts Abstraktes, sondern ein Beziehungsgeschehen – darauf lassen auch Untersuchungen von Hirnaktivitäten bei betenden Menschen schließen. Es geht um Beziehungen, zu Gott und zu anderen.

Unmittelbar vor diesem Bibelvers werden Christen als Kinder des Lichts beschrieben, die in den Alltagskampf mit ganz besonderen Waffen ziehen. Etwa mit dem „Gürtel der Wahrheit“, dem „Brustpanzer der Gerechtigkeit“, dem „Schild des Glaubens“.

Im Glauben verlässt man sich nicht auf sich selbst, sondern bittet um Hilfe. Dabei richtet sich der Blick nicht nur auf die eigenen Sorgen. Seid wachsam heißt: Seid aufmerksam, wo man dem Dunkel etwas entgegensetzen kann. Im Schatten ein Licht sein kann. Ja, es gibt viele Herausforderungen und Probleme zu bewältigen. Da kann man fragen: Welchen Beitrag kann ich leisten als Kind des Lichts? Neben dem aktiven Eingreifen und Handeln eben auch das Beten.

Eine gesegnete Passionszeit wünscht Ihnen
der Gemeindekirchenrat Gablenz und Pfarrerin Miriam Arndt

An-ge-dacht: Februar

An-ge-dacht: Februar

“Zürnt ihr, so sündigt nicht; lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.” (Eph 4,26)

Der Monatsspruch für Februar sagt doch: Zorn ist etwas sehr Natürliches, aber er soll mich nicht dazu verleiten zu sündigen. Ärger und Wut zu empfinden ist etwas sehr menschliches, aber ich soll damit nicht verletzen. Weder mich, noch andere, noch Gott. In der Bibel liest man von vielen Konflikten und Auseinandersetzungen zwischen Menschen. Und sogar Gott ist nicht frei von Gefühlsregungen. Wenn vom „Zorn Gottes“ die Rede ist, dann geht das trotzdem zusammen mit Gottes Liebe. Denn es gibt wohl keine aufrichtige Liebe, wenn sie sich nicht gleichzeitig über das aufregen würde, was der Liebe schadet. So entstehen sehr lebendige Beziehungen auch zwischen Gott und Mensch.

Dieser „heilige“ Zorn ist aber nicht willkürlich oder rachsüchtig. Und das ist eben die große Herausforderung: Eigene Wutgefühle im Zaum halten, sie nicht „mit ins Bett“ nehmen, sondern rechtzeitig klären und sortieren: Wie kann ich damit umgehen? „Lasst die Sonne nicht über eurem Zorn untergehen.“ Die Energie, die da frei gesetzt wird im Zorn und im Aufregen über das, was der Liebe schadet, diese Energie sollte man eher in Bahnen lenken, die fruchtbar sind und zu einer Lösung führen.

Ein gesegneten Monat Februar wünscht Ihnen
der Gemeindekirchenrat Gablenz und Pfarrerin Miriam Arndt

An-ge-dacht: Januar

An-ge-dacht: Januar

Jesus Christus spricht:
Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.
(Johannes 6,37)

Wer sehnt sich nicht danach? Willkommen sein. Angenommen sein. Anerkennung erhalten. Jeder Mensch bringt manches mit sich an Lasten und Zweifeln, an Fragen an sich selbst. Bei Gott sind wir alle willkommen, niemand wird abgewiesen. Jesus hat die Erwartungen der Menschen durchaus abgewiesen, wenn sie nicht mit dem Ziel und seiner Mission übereinstimmten. Aber niemals, sagt er, weist er die Menschen selbst ab. Alle dürfen zu ihm kommen und seiner Einladung folgen. Der Bibelvers ist im neuen Jahr eine Erinnerung daran: Wir dürfen Teil einer großen Gemeinschaft sein und als Gottes Kinder zu einer Familie gehören, die über Glaubens- und Ländergrenzen hinweg besteht. Bei all der Unsicherheit, Einsamkeit und Zukunftsangst ist es gut, diesen Zuspruch zu hören.

Eine gesegnetes neues Jahr 2022 wünscht Ihnen
der Gemeindekirchenrat Gablenz und Pfarrerin Miriam Arndt

An-ge-dacht: Dezember

An-ge-dacht: Dezember

Matthias Gelfert, Jugend- und Gemeindereferent in der Nachbargemeinde Krauschwitz wird im neuen Jahr neue berufliche Wege gehen und dann auch mit seiner Familie wegziehen. Daher folgt an dieser Stelle als kleiner Gruß aus der Nachbarschaft seine Dezember-Andacht.

Liebe Leserinnen und liebe Leser! Über Besuch freut man sich immer, entweder beim Kommen oder beim Gehen. Nun na klar, die besten Freunde hat man gern da. Die Großen quatschen, die Kleinen spielen die halbe Nacht zusammen. Die Vorfreude ist groß und man wünscht sich, dass diese Zeit niemals zu Ende geht.

Anders verhält es sich vielleicht, wenn die ungeliebte Verwandtschaft oder der Chef mit Anhang vorbeikommt. Bloß nix Falsches sagen und alle fünf Minuten schauen wir auf die Uhr, dass die Besuchszeit doch endlich zu Ende sein möge.

Der Monatsspruch vom Dezember spricht auch von einem Besuch. Gott kündigt seinem Volk an, dass er kommen wird. Nun, sind wir mal ganz ehrlich. Wie wäre denn unsere Reaktion – wenn wir wüssten, Gott kommt zu uns?! So ganz konkret wie dieser Besuch aussehen würde, wusste das Volk auch nicht. Würden wir unser Wohnzimmer schick machen, die Küche aufräumen? Was alles, in unserem Haus, würden wir Gott zeigen wollen – und was eher nicht? Letzten Endes kam Gott in seinem Sohn Jesus Christus auf die Erde.

In Jesus kam Gott in Menschengestalt an um einer wie wir zu sein. Er war nicht nur drei Tage da. Nein, er wohnte über 30 Jahre bei den Menschen. Und er schaute in dieser Zeit nicht nur in viele Wohnzimmer, sondern besonders gern in die Herzen der Menschen. Jesus kam, sah und siegte am Kreuz von Golgatha über alle Schuld, alles Leid und alles Chaos, was sich manchmal in unserer Wohnung des Herzens ansammelt.

Und Jesus fragt nicht nur, aber besonders in der Adventszeit: „Darf ich zu dir kommen? Nein, nicht nur zu Besuch – ich möchte bei dir wohnen.“ Was wirst du antworten und warum? Was hättest du zu verlieren – was zu gewinnen?

Ich wünsche eine gewinnbringende Besinnung in der Zeit des Advents. Gottes Segen wünscht Gemeinde- und Jugendreferent Matthias Gelfert (Krauschwitz)

Und eine gesegnete Advents- und Weihnachtszeit
wünscht Ihnen der Gemeindekirchenrat Gablenz
mit Pfarrerin Miriam Arndt

 

An-ge-dacht: November

An-ge-dacht: November

November: Es wird dunkler, das Ende des Kirchenjahres nähert sich, und wir erinnern uns. Erinnern uns an unsere Verstorbenen.

Wir gehen an ihr Grab oder sehen ihr Foto an. Wir suchen die Nähe, sei es die der Mutter, des Vater, ja sogar leider manchmal des eigenen Kindes. Wir fühlen Schmerz, fühlen Verlust, fühlen irgendwann vielleicht auch, es ist nun gut so, wie es ist.

Der Totensonntag wird auch Ewigkeitssonntag genannt, weil da in den Blick kommt, was Gott verheißen hat und was durch Jesus Christus möglich geworden ist: Leben trotz Sterben. Ewigkeit in Gottes Nähe und Liebe trotz des Todes. Dem Tode zum Trotz.

So lässt sich beten:
Gott der Hoffnung, die Menschen, die uns lieb sind, wollen wir auch nach ihrem Tode in unserem Herzen weitertragen. Wir möchten den Abschied, das Sterben nicht aus unserem Leben verdrängen. Wenn wir gedenken, lass uns erfahren, dass deine Liebe uns weiterhilft.
Halte uns fest, guter Gott, und nimm alle Angst von uns, denn das Sterben erschreckt uns.
Nimm uns in deine Arme, damit uns die Tage unseres Lebens, die vielen Stunden, die du uns schenkst, kostbar bleiben. Gelobt seist du, unser Gott. Amen

Einen gesegneten November
wünscht Ihnen der Gemeindekirchenrat Gablenz
mit Pfarrerin Miriam Arndt