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An-ge-dacht: September

An-ge-dacht: September

Gott lieben. Das ist die allerschönste Weisheit. (Sirach 1,10) Franz von Assisi wurde vor 840 Jahren geboren und hat mit seinem Leben und Glauben dieses Lieben Gottes verbreitet. Wohl darum wurde ihm das Gebet zugeschrieben, welches vor 110 Jahren zum ersten Mal veröffentlicht wurde und doch so aktuell bleibt:

Gebet von Franz von Assisi (zugeschrieben) (vgl. Gotteslob Nr. 19.4, S. 86)

Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt;
dass ich verbinde, wo Streit ist;
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist;
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert;
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zu ewigen Leben.

Eine gesegnete Zeit
Wünscht Ihnen der Gemeindekirchenrat Gablenz
und Pfarrerin Miriam Arndt

An-ge-dacht: August

An-ge-dacht: August

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Laubbäume, Nadelbäume, Obstbäume: Bäume gehören zu unserem Leben. Als Dekoration im Park und Garten, als Nutz“pflanze“, deren Früchte oder Holz wir verarbeiten. Als Lebewesen, die Kraft und Ruhe ausstrahlen und so vielen Tieren und Tierchen Lebensraum schenken.

Der Monatsspruch meint: „Jubeln sollen die Bäume des Waldes vor dem HERRN, denn er kommt, um die Erde zu richten.“ (1.Chr. 16,33)

Dabei haben die meisten Bäume nicht viel zu jubeln bei Wassermangel oder Umweltverschmutzungen. Zu König Davids Zeiten ging es darum, dass die Bundeslade  mit den Zehn Geboten in die Hauptstadt einzog, was ein umjubeltes Ereignis war. Alle singen Dank- und Loblieder, weil Gott damit seinen Bund mit den Menschen zeigt. Sogar die Schöpfung, repräsentiert durch die großen Bäume, jubeln Gott zu.
Welche Rolle spielt Gott, wenn ich Grund zum Jubeln habe?

Bringe ich meinen erfolgten Abschluss, die gelungene Präsentation, meine Freude, eine geschaffte Aufgabe und so weiter mit Gott in Verbindung? David feiert Gottesgegenwart. Das können wir auch tun. Wenn wir ächzen unter dem Unrecht in der Welt. Und wenn wir jubeln bei einem Fest. Der Gott des Lebens ist dabei.

Eine gesegnete und behütet Sommer- und Urlaubszeit!

 

An-ge-dacht: Juli

An-ge-dacht: Juli

„Es ist Sommer. Da hab ich meistens eine Flasche Wasser dabei. Zwischendurch einen Schluck trinken, damit gar nicht erst Durst aufkommt. Das tut gut.

Es gibt auch den Durst der Seele – so lese ich es im Psalm 42: Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. (Psalm 42,3). Auch da kann man immer einen Schluck dabei haben: Ein Gebet, das man frei heraus spricht oder eines, das man auswendig kann.

Ein Bibelvers, der einen über eine längere Zeit begleitet. Einen Gedanken aus einer Andacht, die man gehört oder gelesen hat. Das sind kleine Schlucke gegen den Durst. Nämlich um den Gott-Durst zu stillen. Die Sehnsucht nach Lebendigkeit in der Seele, den Durst nach Sinn, den Wunsch nach Gemeinschaft.

Es ist Sommer. In der Fülle des Lebens und den warmen Tagen kann ich meinen Durst nach Wasser löschen. Und kann mich dabei fragen lassen: Wo und wie löschst Du Deinen Gott-Durst?

Eine gesegnete Sommer- und Urlaubszeit
wünschen Ihnen der Gemeindekirchenrat Gablenz und Pfarrerin Miriam Arndt

 

An-ge-dacht: Juni

An-ge-dacht: Juni

„Lege mich wie ein Siegel auf dein Herz, wie ein Siegel auf deinen Arm. Denn Liebe ist stark wie der Tod.“ (Hoheslied 8,6) Liebe und Tod – zwei starke Motive im Leben.

Beides ist stark, dem Tod kann keiner entrinnen, aber auch der Liebe nicht. Irgendwann erwischt es einen und dann ist die Liebe ganz stark.

Das Hohelied, aus dem dieser bemerkenswerte Satz stammt, hat dieses Thema: Die Liebe zweier Menschen zueinander, die Sehnsucht nacheinander. Ein biblisches Buch voller Gefühle, mit einer Liebe, die frei ist und wo nicht einer dem anderen gehört, sondern wo man sich beschenkt. Einander bewundert, aneinander festhält. Liebe ist stark wie der Tod. Und für diese Liebe gibt es ein Zeichen. Wie ein Siegel auf einem Brief, das mir zeigt, wer da an mich geschrieben hat, so sieht der oder die Geliebte ihr Glück als Beweis für die echte Liebe. Wie ein Siegel, unverkennbar gehört es zu dieser einen Person.

Wie romantisch. Ja, auch sowas steht in der Bibel.

Einen gesegneten Monat Juni
wünscht Ihnen der Gemeindekirchenrat Gablenz und Pfarrerin Miriam Arndt

An-ge-dacht: Mai

An-ge-dacht: Mai

„Wie geht’s dir?“

Eine Frage, die mal oberflächlich gestellt und kurz beantwortet werden kann, und dann wieder ganz ernst gemeint ist und ein langes Gespräch nach sich zieht.

Unsere Beziehungen bauen darauf auf, dass wir wissen, wie es dem anderen geht und was die andere innerlich bewegt. Da geht es um die Gesundheit: Hauptsache Gesundheit, sagen viele.

Auch der Briefeschreiber des biblischen 3.Johannesbriefs wünscht das seinem Adressaten Gaius: „Ich wünsche dir in jeder Hinsicht Wohlergehen und Gesundheit, so wie es deiner Seele wohlergeht.“ (3.Joh. 2)

Aber hier sieht man, dass der Wunsch über die körperliche Gesundheit hinaus geht. Die Seele – nach griechisch-hellenistischer Vorstellung etwas ganz anderes als der Körper – ist im hebräischen Denken und Sprechen ganz eng mit dem Leib verbunden.

„Näfäsch“ heißt Kehle. Da sitzt die Sehnsucht nach Wasser an heißen Tagen. Da sitzt die Sehnsucht nach Lebendigkeit und Frische. So ist die Seele der Ort der Sehnsucht.

Und die braucht ein Gegenüber, braucht Beziehung, braucht nach biblischer Vorstellung Gottesbeziehung. Wenn es der Seele wohlergeht, dann hat das damit zu tun, dass wir in geheilten und heilsamen Beziehungen leben. Dann strahlt das auf den ganzen Menschen aus.

Einen gesegneten Monat Mai
wünscht Ihnen der Gemeindekirchenrat Gablenz und Pfarrerin Miriam Arndt

An-ge-dacht: April

An-ge-dacht: April

Wem glaubt man eigentlich? Welche Nachrichten hält man für wahr und welche Augenzeugen sind vertrauenswürdig? Wir haben heute eine bunte Landschaft an Journalismus, der – davon gehe ich aus – die Standards der Branche ansetzt bei Recherchen und Berichten.

Solche Regelungen gab es noch nicht, als Nachrichten von Mund zu Mund weitergegeben wurden. Wie sehr man den Zeugen vertrauen konnte, spielte eine Rolle.

Also hatte es eine große Bedeutung: Ausgerechnet Frauen waren es, die vom leeren Grab berichteten. Frauen konnten nach damaligen Recht nur in Ausnahmefällen als Zeugen angehört werden, nämlich wenn ausschließlich Frauen als Zeuginnen vorhanden waren.

Und nun verkündete ausgerechnet eine Frau wie Maria Magdalena den männlichen Jüngern, dass sie ihren Herrn gesehen hat, nach seinem Tod.

Wer die biblischen Hintergründe erforscht, kann darin ein Zeichen dafür sehen, dass da wirklich etwas dran war. Jesus wurde gesehen. Seine Verheißung ist wahr geworden. Jesus lebt! Maria erhält zuerst die Botschaft von den Engeln und dann auch noch den Auftrag des Auferstandenen, als erste Zeugin die Botschaft von der Auferstehung zu verbreiten.

Jesus hatte schon in seinem Leben und Wirken Grenzen überwinden, zwischen römischen und jüdischen Bürgern, zwischen Frauen und Männern, zwischen ausgeschlossenen Kranken und vermeintlich Gesunden. Mit der Auferstehung überwindet er durch Gottes Macht die Grenze des Todes. Und gibt Hoffnung.

Nicht das Trennende bleibt bestehen, sondern das Verbindende. Verbindung zu Gott ist möglich und darum auch untereinander, unter uns Menschen. Eine wichtige Botschaft, die wir weitersagen können. So wie Maria: Maria von Magdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte (Joh 20,18).

Eine besinnliche Passionszeit und Karwoche sowie eine gesegnete Osterzeit
wünscht Ihnen der Gemeindekirchenrat Gablenz und Pfarrerin Miriam Arndt