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An-ge-dacht: März 2023

An-ge-dacht: März 2023

Liebesbriefe sind geheim und gehen nur den Menschen an, der ihn schreibt und die Person, die den Brief bekommt.

Dann gibt’s noch die besonders geheimen, die nie abgeschickt wurden…

Aber öffentliche Liebesbriefe? Ist das nicht zu persönlich und intim?

Die Bibel wird manchmal als Liebesbrief Gottes bezeichnet. Der Apostel Paulus jedenfalls schreibt in seinem Brief an die Gemeinden in Rom eine Art Liebesbrief. Es ist eine Art Vermächtnis, wenn er seine theologischen Gedanken und Erkenntnisse niederschreibt.

Ziemlich lang und umständlich, manchmal mit Ermahnungen und philosophisch. Also nicht grade typisch für einen Liebesbrief. Aber er hat volle Rückendeckung erlebt, viel Unterstützung und Trost und muss das einfach weitersagen.

Denn: Was uns Menschen trennt voneinander und sich immer wieder dazwischenschiebt, das kann Gott wegnehmen und aufheben. Gottes Liebe hat er durch Jesus Christus erlebt, als er seinem Leben eine Wende gegeben hat, nämlich vom Christenverfolger zum Christen wurde.

Auf die Frage: „Was kann uns scheiden von der Liebe Christi?“ (Röm 8,35) schreibt Paulus: „Nichts!“

Diesen Liebesbrief zu lesen, lohnt sich. Er ist öffentlich und wird seit fast 2000 Jahren gelesen. Aber er ist trotzdem persönlich, weil jeder sich angesprochen fühlen kann.

Gott meint Sie und Dich. Wer seine Liebe annehmen will, braucht nicht immer wieder daran denken, was ihn trennen könnte von Gottes Liebe.

Ist das zu persönlich und intim? Ja, so ist das eben einen Liebesbrief zu erhalten.

 

Eine gesegnete Zeit
wünscht Ihnen der Gemeindekirchenrat Gablenz
und Pfarrerin Miriam Arndt

An-ge-dacht: Februar 2023

An-ge-dacht: Februar 2023

Sarah aber sagte: Gott ließ mich lachen. (Gen 21,6)

Gott, manchmal ist uns gar nicht zum Lachen. Dann ist es dunkel in uns wie kurz vor einem Gewitter. Dann fühlt es sich an wie kurz vor dem Moment, wenn der erste Blitz kommt. Manchmal ist uns gar nicht zum Lachen. Dann ist es eng in uns wie im dichten Gedränge. Es fühlt sich an, als kämen uns alle und alles zu nah. Immer dann sei bei uns, Gott, wenn uns nicht zum Lachen ist. Sei bei uns und tröste uns.

Und manchmal, Gott, können wir gar nicht mehr aufhören zu lachen. Dann ist alles leicht, was vorher so schwer war. Immer dann, wenn es uns so geht, wollen wir dir danken, Gott. Für jedes Lachen, das du schenkst und alles Frohe und Helle. Amen.
(nach Gernot Bach-Leucht)

Eine gesegnete Zeit
wünscht Ihnen der Gemeindekirchenrat Gablenz
und Pfarrerin Miriam Arndt

An-ge-dacht: Januar 2023

An-ge-dacht: Januar 2023

Du bist ein Gott, der mich sieht. Genesis 16,13.

So lautet die neue Jahreslosung für das beginnende Jahr 2023. Diese Worte werden Hagar zugesprochen – einer Frau, die durch die Wüste läuft, weil sie keinen Ausweg mehr sieht. Sie fühlt sich verloren, weil die Menschen in ihrer Umgebung sie schlecht behandeln.

Plötzlich wird Hagar gefunden. Sie hört eine Stimme, die sie anspricht, die nach ihrem Woher und Wohin fragt, die sie anspricht als Sarais Magd und die sie zu ihr und Abram zurückschickt, die ihr aber auch ein großes Versprechen macht:

Durch ihr Kind, ihren Sohn, soll sie viele Nachkommen haben. Sein Name soll Isma-El sein, das heißt: Gott hat erhört. Denn Gott, der HERR, hat ihre Not gehört und gesehen, hat sie gesehen.

Hagar ist gewiss, dass ER es ist, der ihr hier begegnet. Und so nennt sie die Wasserquelle: Brunnen des Lebendigen, der mich sieht. Nun hat sie ein neues Ansehen. Nun ist sie getröstet und kann zurückgehen zu ihrer Herrin, kann ihr wieder dienen. Denn – was auch geschieht: Sie ist von Gott angesehen und hat einen Platz in seiner Geschichte
.
Manchmal fragt man sich:
Wer sieht mich an? Mit Augen der Liebe, die mich meinen – und nicht meine Leistung, meinen Einfluss, meine Fähigkeiten, mein Aussehen, meinen Besitz?
Wessen Augen ruhen auch dann noch liebend auf mir, wenn ich nicht mehr weiterweiß, wenn ich alles verloren habe, wenn nichts mehr mich hält?

Wir, die wir von Hagar lesen, dürfen glauben, dass dieser Gott auch uns so ansieht – egal, ob wir mitten im blühenden Garten unseres Lebens sitzen oder verzweifelt in der Wüste herumirren. Und glauben, dass sein Blick uns ein Ansehen verleiht, dass niemand uns mehr nehmen kann. Dieses Vertrauen und diesen Glauben wünsche ich Ihnen für das beginnende Jahr.

Ein gesegnetes neues Jahr
wünschen Ihnen der Gemeindekirchenrat Gablenz
und Pfarrerin Miriam Arndt

An-ge-dacht: Dezember

An-ge-dacht: Dezember

Der Monatsspruch für Dezember lautet: „Der Wolf findet Schutz beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Junge leitet sie.“ (Jesaja 11,6)

Was für ein Bild! Was für ein Frieden. Kalb und Löwe weiden zusammen – gibt es da beim Propheten Jesaja in seiner Vorstellung kein Auffressen und kein Gefressen werden mehr?

Ist der Wolf denn dann noch ein Wolf, wenn er nicht jagt? Gehört es nicht zu Natur des Löwen, Kälber zu reißen, auch wenn ein gerissenes Kalb für uns schwer anzusehen ist?

In diesem Bild des Jesaja sind alle friedlich beieinander. Klingt irgendwie zu wunderbar, um wahr zu sein.

Aber der Prophet erlebte es ja auch ganz anders, denn er schreibt in einer Zeit des Untergangs, die von zahlreichen sozialen Missständen begleitet wurde. Er deutet dies als Mangel an Vertrauen auf Gott. Aber er sieht auch die Hoffnung, dass aus einem quasi toten Baumstumpf wieder neues Leben wachsen kann.

Im Weihnachtslied „Es ist ein Ros entsprungen“ wird dieses Bild wieder aufgenommen. In christlicher Interpretation ist Jesus Christus der Hoffnungsbringer, der Gerechtigkeit wieder herstellen wird. Freilich ganz anders, als man es erwarten und vielleicht auch wünschen würde. Denn das Bild von Gottes Welt, in der es ein Miteinander gibt von stark und schwach, ist das Bild eines Paradieses, in dem ein Kind die Leitung innehat.

Und nicht ein König mit Macht und Armee. Eine unrealistische Vision für unser Miteinander in Kommunen, Kirchengemeinden und der Politik mag das sein. Doch das Bild des Friedens hat immer schon inspiriert und Kraft gegeben, sich im gemeinsamen Aushandeln und Ringen um Kompromisse aufeinander einzulassen. So könnte diese Vision des Jesaja, die schon so alt ist, auch uns anspornen an so einem Traum mitzuwirken. (Inspiriert von BibelAnDenken der aej)

Ein gesegnete und friedvolle Advents- und Weihnachtszeit
wünschen Ihnen der Gemeindekirchenrat und Pfarrerin Miriam Arndt

An-ge-dacht: November

An-ge-dacht: November

Liebe Gemeinde, liebe Interessierte!

Am Mittwoch nach dem Volkstrauertag, also am Mittwoch vor dem Ewigkeitssonntag, ist Buß- und Bettag.

Besinnung, kritische Lebensbilanz und Neuorientierung stehen in evangelischen Gottesdiensten zum Buß- und Bettag im Mittelpunkt.

Wie spricht man heut in einer Welt, in der es um Erfolg und Schönheit geht, von Versagen und Schuld?

An diesem Tag hört man die Ermutigung: Versäumnisse und Fehlentscheidungen kann man im Gebet vor Gott bringen. Darüber hinaus geht der Blick aber auch vom eigenen persönlichen Leben hin zur Gemeinschaft oder sogar Gesellschaft und zum menschlichen Miteinander. So kann der Feiertag auch dem Nachdenken über gesellschaftliche Irrtümer dienen.

In Sachsen haben wir an diesem Mittwoch frei. Nutzen wir ihn, um auch über diese Fragen nachzudenken. Gern auch im Gottesdienst in Bad Muskau um 10.3o Uhr mit der Feier des Heiligen Abendmahls.

Eine gesegnete Zeit
wünschen Ihnen der Gemeindekirchenrat Gablenz
und Pfarrerin Miriam Arndt

An-ge-dacht: Oktober

An-ge-dacht: Oktober

Groß und wunderbar sind deine Taten, Herr und Gott, du Herrscher über die ganze Schöpfung. Gerecht und zuverlässig sind deine Wege, du König der Völker. (Offb 15,3)

Groß und wunderbar werden Gottes Taten in der Bibel immer wieder genannt. So auch im letzten Buch der Bibel. Doch Gottes Wirken in der Welt zu erkennen, fällt oft schwer. Grade auch jetzt in diesen Wochen und Monaten. Gottes Werke und seine Taten sehen, dafür fällt oft die Zeit und das Verständnis.

Doch Gott ist da und wirkt in unserer Welt, denn nichts ist selbstverständlich!

Gerade jetzt in den Monaten der Ernte werden daher auch Gottesdienste gefeiert, um Gott für seinen Segen zu danken, der auf den Früchten des Feldes liegt. Denn Regen und Sonne – im richtigen Maß – sind nicht selbstverständlich. Mit bangen Blicken gen Himmel und mit so manchem Gebet auf den Lippen wurde auch in diesem Jahr um die Ernte gebangt. Und auch für unser Zusammenleben steigen viele Gebete zum Himmel auf, denn Frieden, Gerechtigkeit und ein friedliches Miteinander in unserem Staat, in Europa und auf unserer Erde sind nicht selbstverständlich.

Der Monatsspruch aus dem letzten Buch der Bibel spricht von der Hoffnung, dass am Ende Gottes gerechte und gute Wege siegen werden. Denn groß und wunderbar sind die Taten, dass die Liebe den Tod überwindet, dass Licht trotz Dunkelheit leuchtet, und dass Jesus als Gottessohn zeigt, wie Menschsein geht: Barmherzig sein, nach Gerechtigkeit streben, den Einzelnen im Blick haben. Dazu werden auch wir ermutigt. Im Vertrauen und aus der Hoffnung heraus, dass Gott die Welt in seiner Hand hält und seine Schöpfung ihm nicht egal ist.

Eine gesegnete Zeit
wünscht Ihnen der Gemeindekirchenrat Gablenz
und Pfarrerin Miriam Arndt