Wem glaubt man eigentlich? Welche Nachrichten hält man für wahr und welche Augenzeugen sind vertrauenswürdig? Wir haben heute eine bunte Landschaft an Journalismus, der – davon gehe ich aus – die Standards der Branche ansetzt bei Recherchen und Berichten.
Solche Regelungen gab es noch nicht, als Nachrichten von Mund zu Mund weitergegeben wurden. Wie sehr man den Zeugen vertrauen konnte, spielte eine Rolle.
Also hatte es eine große Bedeutung: Ausgerechnet Frauen waren es, die vom leeren Grab berichteten. Frauen konnten nach damaligen Recht nur in Ausnahmefällen als Zeugen angehört werden, nämlich wenn ausschließlich Frauen als Zeuginnen vorhanden waren.
Und nun verkündete ausgerechnet eine Frau wie Maria Magdalena den männlichen Jüngern, dass sie ihren Herrn gesehen hat, nach seinem Tod.
Wer die biblischen Hintergründe erforscht, kann darin ein Zeichen dafür sehen, dass da wirklich etwas dran war. Jesus wurde gesehen. Seine Verheißung ist wahr geworden. Jesus lebt! Maria erhält zuerst die Botschaft von den Engeln und dann auch noch den Auftrag des Auferstandenen, als erste Zeugin die Botschaft von der Auferstehung zu verbreiten.
Jesus hatte schon in seinem Leben und Wirken Grenzen überwinden, zwischen römischen und jüdischen Bürgern, zwischen Frauen und Männern, zwischen ausgeschlossenen Kranken und vermeintlich Gesunden. Mit der Auferstehung überwindet er durch Gottes Macht die Grenze des Todes. Und gibt Hoffnung.
Nicht das Trennende bleibt bestehen, sondern das Verbindende. Verbindung zu Gott ist möglich und darum auch untereinander, unter uns Menschen. Eine wichtige Botschaft, die wir weitersagen können. So wie Maria: Maria von Magdala kam zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie berichtete, was er ihr gesagt hatte (Joh 20,18).
Eine besinnliche Passionszeit und Karwoche sowie eine gesegnete Osterzeit
wünscht Ihnen der Gemeindekirchenrat Gablenz und Pfarrerin Miriam Arndt