„Dient einander als gute Verwalter der vielfältigen Gnade Gottes, jeder mit der Gabe, die er empfangen hat!“ 1.Petr. 4,10
Dient einander – dienen, helfen, füreinander da sein. Das fordert der Schreiber des Briefes, der sich auf den Apostel Petrus beruft. Und der damit auf Jesus zurückgeht, der zeigte, was es bedeutet, seine Nächsten zu lieben. Und sogar seine Feinde.
Dabei geht das Helfen und Einander Dienen in dieser Zeit grade nur mit Abstand. Schwer zu ertragen, auch wenn wir uns mittlerweile an viele Umstände gewöhnt haben. Was dem anderen zum Besten dient, ist derzeit schwierig abzuschätzen. Nähe fehlt. Miteinander sprechen und die Regung der Mundwinkel beobachten: Meint sie es ironisch? Meint er es ernst?
In den letzten Wochen durfte es helfende Hände in der Regel nur ohne direkten Kontakt geben. Einander dienen heißt aber auch: Zum Glück finden viele einen Weg, ihre Gaben für andere einzusetzen. Auch auf andere Weise als gewohnt. Und ich glaube, jede und jeder hat eine Gabe empfangen.
Gut, dass wir ein Lächeln an den Augen ablesen können und viele andere Regungen im Gesicht auch. Natürlich Schmerzen und Traurigkeit. Aber auch die Dankbarkeit und die Freude. Etwa wenn jemand etwas davon erlebt, was im Monatsspruch mit Gnade Gottes bezeichnet wird. Gnade ist das, was Gott schenkt, auch durch Menschen. Sein Barmherzig-Sein, seine Güte. Und die zeigt sich in vielfältiger Weise. Da wo Menschen über sich hinaussehen, zusammenstehen (mit Abstand natürlich) und einander Mut schenken.