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1700 Jahre jüdisches Leben in dem Gebiet, das wir heute Deutschland nennen: In diesem Jahr wird daran besonders erinnert. Etwa in dem die Feste des religiösen Kalenders miteinander in Beziehung gesetzt werden. Zum Beispiel das Erntedankfest mit dem Laubhüttenfest.

„Zum Erntedankfest sind die Kirchen und Altäre mit allerlei Früchten des Feldes bunt geschmückt. Gottes reichhaltige Schöpfung wird sicht- und greifbar. An diesem Fest steht der Dank für die Gaben der Natur im Mittelpunkt. Dahinter steht die Erfahrung, dass sich der Mensch nicht sich selbst verdankt. Die christliche Tradition sieht – ebenso wie die jüdische Tradition – Gott als den Schöpfer der Welt, der ihr Leben und Nahrung schenkt. Gleichzeitig erinnert das Fest daran, dass die Gaben der Schöpfung gerecht verteilt werden sollen“, meint Dr. Christiane Wüste vom Haus Ohrbeck.

Beim jüdischen Sukkotfest werden bunt geschmückte Laubhütten gebaut, provisorische Behausungen, die an die Zeit der Wüstenwanderung erinnern. Das siebentägige Fest führt vor Augen, dass wir nicht die Kontrolle über unser Leben haben und auf den Schutz Gottes angewiesen sind. „Die Wände der Laubhütte sind dünn, durchlässig zur Welt, man hört alle Geräusche ringsum, und sie bieten keinen Schutz gegen Kälte und Gefahren. Sukkot drückt auch den Dank für die Früchte des Feldes und des Gartens aus.

Die Ernte ist eingebracht, erst jetzt ist Zeit zum Feiern. Es ist üblich, Gäste in die Laubhütte einzuladen – Familie, Freunde und Nachbarn, aber auf eine imaginäre Weise gesellen sich zu uns auch bedeutende Gestalten der Bibel und der jüdischen Geschichte. Sie alle helfen uns, das wichtige Gebot des Festes zu erfüllen: Fröhlich zu sein und sich über den Reichtum in unserem Leben zu freuen“, beschreibt Rabbinerin Dr.in Ulrike Offenberg.
Erntedank und Sukkot – zwei Feste mit ähnlichem Charakter, um Dank zu sagen für das, was wir nicht in der Hand haben.

Eine gesegnete Herbstzeit
wünscht Ihnen der Gemeindekirchenrat Gablenz
mit Pfarrerin Miriam Arndt