Liebe Leser,
in unserem Leben begegnen wir immer wieder Situationen, die uns ängstigen und uns den Boden unter den Füßen wegziehen. Momente, in denen wir uns von Zweifeln und Sorgen überwältigt fühlen und nicht wissen, wie es weitergehen soll. So erging es auch den Israeliten, als sie aus Ägypten auszogen und bei ihrer dramatischen Flucht schließlich vor sich die Wellen des Roten Meeres und hinter sich die immer näher kommende Staubwolke der pharaonischen Streitmacht hatten.
In Exodus 14,13 lesen wir nun die ermutigenden Worte, die Mose damals an das Volk Israel richtete, den
Monatsspruch für den Juni: „Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und schaut zu, wie der HERR euch heute rettet!“ Geradezu unglaublich muss das in den Ohren derer geklungen haben, die sich damals am Strand des Roten Meeres in die Enge getrieben sahen. Und doch – obwohl es nach menschlichen Maßstäben unvorstellbar schien – geschah das Eingreifen durch Gottes rettende Hand.
Dem Anschein nach könnte es so wirken, als geschehe die Rettung durch Moses erhobene Hand (siehe Vers 21), durch die sich dann das Meer zurückzieht. Genau genommen wäre es für die Erzählung nicht notwendig, dass Mose seine Hand erhebt, doch symbolisiert er gerade dadurch das Handeln Gottes, der sein Volk durchs Meer hindurchführt. Gottes Handeln und Moses vertrauensbildendes symbolisches Handeln verbinden sich in der Erzählung zur großen Rettungstat.
Wenn wir selbst mit Angst und Verzweiflung konfrontiert werden, lädt uns unser Monatsspruch ein, innezuhalten und unserem Gott zu vertrauen. Anstatt uns von Panik und Zweifeln überwältigen und leiten zu lassen, dürfen wir uns darauf konzentrieren, auf Gott zu schauen und darauf zu vertrauen, dass er einen Weg kennt. Es ist wichtig zu betonen, dass „stehen bleiben“ hier nicht bedeutet, untätig zu sein. Es bedeutet vielmehr, unseren Blick von den irritierenden Umständen abzuwenden und ihn auf Gott zu richten. Die Änderung der Blickrichtung, weg vom Bedrohlichen, weg vom Beängstigendem, hin aber zu Gott gibt uns die Chance zu erkennen, wie sein rettendes Handeln auch in unserem Leben geschieht.
Möge Gottes Segen und Frieden in unseren Herzen ruhen und uns die Gewissheit geben, dass wir in seiner Hand geborgen sind.
Mit herzlichen Segenswünschen
Pfarrer Alexander Stokowski
Einen gesegneten Monat Juni wünscht Ihnen der Gemeindekirchenrat Gablenz