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An-ge-dacht: Mai 2023

An-ge-dacht: Mai 2023

Weigere dich nicht, dem Bedürftigen Gutes zu tun, wenn deine Hand es vermag (Sprüche Salomos 3,27)

Wieder eine Aufforderung? Wenn man genau hinschaut, sind es sogar zwei. Zum einen: Ich soll helfen, wenn jemand Hilfe braucht. Und zum anderen: Ich soll nur helfen, wenn ich kann. Der zweite Teil ist doch eine gewisse Erleichterung für alle, die sagen: Ich helfe doch schon, wo ich kann.

Einander helfen, wenn man kann, das ist doch eine Grundregel des Zusammenlebens. So könnte dieser Spruch auch eine wichtige Regel sein für ein gelingendes Leben vor Gott. Aber mit leerem Akku kann man selbst auch nicht helfen, manchmal muss man erst selbst wieder auftanken, um Energie für andere zu haben.

Für die mit dem sogenannten „Helfersyndrom“ oder für die, die sich übers Helfen Gedanken machen, wäre das folgende Gebet etwas:

„Gott, ich möchte gerne helfen, wo ich kann.

Manchmal weiß ich aber nicht wie, oder wie ich es anfangen soll. Manchmal fühlt es sich komisch an, weil ich mir den Umgang mit meiner Hilfe anders gewünscht hätte. Manchmal brauche ich selbst Hilfe.

Bitte lass deinen heiligen Geist kräftig wehen, dass mir gute Ideen einfallen wie ich helfen kann. Schicke Menschen zu mir, die ein Stück meines Weges mit mir gehen, die mich unterstützen. Du bist bei mir und auch bei den anderen.

Dafür danke ich dir jetzt schon. Amen.“

Eine gesegnete Zeit
wünscht Ihnen der Gemeindekirchenrat Gablenz
und Pfarrerin Miriam Arndt

An-ge-dacht: April 2023

An-ge-dacht: April 2023

Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und Lebende. (Röm 14,9)

Sterben und leben – beides spielt in der Karwoche und der Osterzeit eine entscheidende Rolle. Jesus Christus stirbt am Kreuz, aber dabei bleibt es nicht. Er ist wieder lebendig geworden, durch Gottes Macht, die den Tod überwindet. Das ist die zentrale Botschaft von Ostern, die der Apostel Paulus im Monatsspruch wie in einem kurzen Glaubensbekenntnis zusammenfasst.

Die Osterzeit im Frühling mit der aufbrechenden Natur ist voller Symbolik für neues Leben: Bemalte Eier, blühende Blumen, gelbe Küken, Osterlamm, Osterhasen und Osterkerzen.  Ostern erinnert uns jedes Jahr daran, dass es die Chance auf etwas Neues gibt. Und den Wunsch danach, etwas nochmal ganz anders zu machen, den kenne ich und Sie vielleicht auch.

Nochmal eine zweite Chance bekommen. Wieder aufstehen. Auferstehen. Das gibt mir Hoffnung und lässt mich immer wieder dran bleiben. Und das will ich dann anderen auch zusprechen, am Ostersonntag mit den altkirchlichen Worten: Der Herr ist auferstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja.

Eine besinnliche und gesegnete Karwoche und eine fröliche Osterzeit
wünscht Ihnen der Gemeindekirchenrat Gablenz
und Pfarrerin Miriam Arndt

 

An-ge-dacht: März 2023

An-ge-dacht: März 2023

Liebesbriefe sind geheim und gehen nur den Menschen an, der ihn schreibt und die Person, die den Brief bekommt.

Dann gibt’s noch die besonders geheimen, die nie abgeschickt wurden…

Aber öffentliche Liebesbriefe? Ist das nicht zu persönlich und intim?

Die Bibel wird manchmal als Liebesbrief Gottes bezeichnet. Der Apostel Paulus jedenfalls schreibt in seinem Brief an die Gemeinden in Rom eine Art Liebesbrief. Es ist eine Art Vermächtnis, wenn er seine theologischen Gedanken und Erkenntnisse niederschreibt.

Ziemlich lang und umständlich, manchmal mit Ermahnungen und philosophisch. Also nicht grade typisch für einen Liebesbrief. Aber er hat volle Rückendeckung erlebt, viel Unterstützung und Trost und muss das einfach weitersagen.

Denn: Was uns Menschen trennt voneinander und sich immer wieder dazwischenschiebt, das kann Gott wegnehmen und aufheben. Gottes Liebe hat er durch Jesus Christus erlebt, als er seinem Leben eine Wende gegeben hat, nämlich vom Christenverfolger zum Christen wurde.

Auf die Frage: „Was kann uns scheiden von der Liebe Christi?“ (Röm 8,35) schreibt Paulus: „Nichts!“

Diesen Liebesbrief zu lesen, lohnt sich. Er ist öffentlich und wird seit fast 2000 Jahren gelesen. Aber er ist trotzdem persönlich, weil jeder sich angesprochen fühlen kann.

Gott meint Sie und Dich. Wer seine Liebe annehmen will, braucht nicht immer wieder daran denken, was ihn trennen könnte von Gottes Liebe.

Ist das zu persönlich und intim? Ja, so ist das eben einen Liebesbrief zu erhalten.

 

Eine gesegnete Zeit
wünscht Ihnen der Gemeindekirchenrat Gablenz
und Pfarrerin Miriam Arndt

An-ge-dacht: Februar 2023

An-ge-dacht: Februar 2023

Sarah aber sagte: Gott ließ mich lachen. (Gen 21,6)

Gott, manchmal ist uns gar nicht zum Lachen. Dann ist es dunkel in uns wie kurz vor einem Gewitter. Dann fühlt es sich an wie kurz vor dem Moment, wenn der erste Blitz kommt. Manchmal ist uns gar nicht zum Lachen. Dann ist es eng in uns wie im dichten Gedränge. Es fühlt sich an, als kämen uns alle und alles zu nah. Immer dann sei bei uns, Gott, wenn uns nicht zum Lachen ist. Sei bei uns und tröste uns.

Und manchmal, Gott, können wir gar nicht mehr aufhören zu lachen. Dann ist alles leicht, was vorher so schwer war. Immer dann, wenn es uns so geht, wollen wir dir danken, Gott. Für jedes Lachen, das du schenkst und alles Frohe und Helle. Amen.
(nach Gernot Bach-Leucht)

Eine gesegnete Zeit
wünscht Ihnen der Gemeindekirchenrat Gablenz
und Pfarrerin Miriam Arndt

An-ge-dacht: Januar 2023

An-ge-dacht: Januar 2023

Du bist ein Gott, der mich sieht. Genesis 16,13.

So lautet die neue Jahreslosung für das beginnende Jahr 2023. Diese Worte werden Hagar zugesprochen – einer Frau, die durch die Wüste läuft, weil sie keinen Ausweg mehr sieht. Sie fühlt sich verloren, weil die Menschen in ihrer Umgebung sie schlecht behandeln.

Plötzlich wird Hagar gefunden. Sie hört eine Stimme, die sie anspricht, die nach ihrem Woher und Wohin fragt, die sie anspricht als Sarais Magd und die sie zu ihr und Abram zurückschickt, die ihr aber auch ein großes Versprechen macht:

Durch ihr Kind, ihren Sohn, soll sie viele Nachkommen haben. Sein Name soll Isma-El sein, das heißt: Gott hat erhört. Denn Gott, der HERR, hat ihre Not gehört und gesehen, hat sie gesehen.

Hagar ist gewiss, dass ER es ist, der ihr hier begegnet. Und so nennt sie die Wasserquelle: Brunnen des Lebendigen, der mich sieht. Nun hat sie ein neues Ansehen. Nun ist sie getröstet und kann zurückgehen zu ihrer Herrin, kann ihr wieder dienen. Denn – was auch geschieht: Sie ist von Gott angesehen und hat einen Platz in seiner Geschichte
.
Manchmal fragt man sich:
Wer sieht mich an? Mit Augen der Liebe, die mich meinen – und nicht meine Leistung, meinen Einfluss, meine Fähigkeiten, mein Aussehen, meinen Besitz?
Wessen Augen ruhen auch dann noch liebend auf mir, wenn ich nicht mehr weiterweiß, wenn ich alles verloren habe, wenn nichts mehr mich hält?

Wir, die wir von Hagar lesen, dürfen glauben, dass dieser Gott auch uns so ansieht – egal, ob wir mitten im blühenden Garten unseres Lebens sitzen oder verzweifelt in der Wüste herumirren. Und glauben, dass sein Blick uns ein Ansehen verleiht, dass niemand uns mehr nehmen kann. Dieses Vertrauen und diesen Glauben wünsche ich Ihnen für das beginnende Jahr.

Ein gesegnetes neues Jahr
wünschen Ihnen der Gemeindekirchenrat Gablenz
und Pfarrerin Miriam Arndt