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An-ge-dacht: September 2024

29.08.2024 | An-ge-dacht

Gewissheit gegen die Ungewissheiten

Liebe Leser,

es scheint so etwas wie das Grundgefühl unserer Zeit zu sein: Alles ist möglich! Wir haben nahezu unendlich viele Auswahlmöglichkeiten. Wenn ich – ein einfaches Beispiel – im Supermarkt vor dem Süßgebäckregal stehe und Kekse kaufen möchte, kann ich zig verschiedene Produkte finden. Welche Kekse will ich? Ich treffe aber nicht nur Entscheidungen über Kekse, sondern im Laufe des Lebens noch weitaus folgenreichere: Welchen Beruf will? Wen will ich heiraten? Oder will ich das überhaupt? Wo will ich leben? Unsere Zeit vermittelt uns: Alles ist möglich! Am Ende scheine ich selbst dafür verantwortlich, mein Schicksal zu bewältigen, gesund und froh zu bleiben.

Entscheidungsfreiheit ist ein Segen, wenn sie hilft, das eigene Wesen zur Entfaltung zu bringen.  Entscheidungsfreiheit kann aber auch zum Fluch werden: zum Fluch sich ständig neu selbst verwirklichen zu müssen. Die tausenden von Möglichkeiten führen uns manchmal in eine Art Endlosschleife, in der alles möglich scheint, nichts jedoch Realität wird. Es ist ein Fluch, wenn dann das familiäre und berufliche Glück zwar möglich scheint, aber in immer weitere Ferne rückt und wenn das Leben zu einer Aneinanderreihung von Ungewissheiten wird.

Geradezu befreiend klingt da ein Wort aus der Bibel, welches der Apostel Paulus an die Gemeinde in Rom geschrieben hat: „Ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.“ (Römer 8,38-39)

Diesen christlichen Glaubenssatz sollten wir uns immer in Erinnerung rufen, wenn Ungewissheiten und Entscheidungsfreiheit für uns zum Fluch werden! Selbst das, was uns alle eines Tages erwartet, der Tod, der gewiss kommt und unser Leben doch so ungewiss machen kann, selbst er kann uns nicht von der Liebe Gottes trennen. Denn gewisser als der Tod ist die Liebe Gottes in Jesus. Zuverlässiger als Engel, Mächte und Gewalten ist die Liebe Gottes. Nichts, weder was in meiner Vergangenheit passiert ist, noch was in der Zukunft geschehen könnte, trennt mich von Gottes Liebe. Weder Höhen noch Tiefen, kein Mensch und kein Tier kann mich von Gott trennen. Alles mag möglich sein, aber eines ist gewiss: die Liebe Gottes.

Gegen alle Kräfte, die uns die Luft zum Atmen nehmen und uns von Gott wegziehen wollen, gibt eine stärkere Kraft: Gottes vergebende Liebe in Jesus Christus. Schuld, Bitterkeit, schlechte Erfahrungen und die Angst vor einer ungewissen Zukunft – all das kann uns nicht von Gottes Liebe trennen. Diese Zuversicht wünsche ich Ihnen für die kommende Zeit, verbunden mit herzlichen Segenswünschen.

Pfarrer Alexander Stokowski

Eine gesegneten Monat September wünscht Ihnen der Gemeindekirchenrat Gablenz