„Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde, nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.“ (2. Petrus 3,13)
Liebe Leser, der November ist ein Monat, der uns immer wieder an die Vergänglichkeit erinnert. Die Tage werden kürzer, das Licht nimmt ab, die Blätter fallen von den Bäumen, und die Natur bereitet sich auf den Winter vor. In unseren Kirchen denken wir in der Zeit des ausgehenden Kirchenjahres besonders an die Verstorbenen: An Allerseelen, am Volkstrauertag oder am Totensonntag gedenken wir der Menschen, die wir verloren haben. Wir tragen Trauer und spüren vielleicht in diesen Tagen die Schwere des Abschieds noch intensiver.
Und doch schenkt uns der christliche Glaube auch in diesen Tagen eine Verheißung: einen Ausblick, der über das Sichtbare und Vergängliche hinausgeht. „Wir warten aber auf einen neuen Himmel und eine neue Erde, nach seiner Verheißung, in denen Gerechtigkeit wohnt.“ Dieser Vers aus dem 2. Petrusbrief richtet unsere Hoffnung auf eine Zukunft, die uns von Gott zugesagt ist. Es ist eine Zukunft, in der Gerechtigkeit, Frieden und ewiges Leben herrschen werden – und diese Hoffnung reicht weit über den Tod hinaus.
In der christlichen Hoffnung ist der Tod nicht das Ende, sondern ein Übergang. Ja, wir trauern, wir fühlen den Verlust von Menschen, die uns nahe standen. Doch der Glaube gibt uns eine andere Perspektive: Unser Leben auf dieser Erde ist nur ein Teil eines größeren Ganzen. Gott hat uns in Jesus Christus gezeigt, dass er der Herr über Leben und Tod ist. Durch seine Auferstehung hat Jesus den Tod besiegt, und er hat uns die Verheißung gegeben, dass auch wir an diesem neuen Leben teilhaben dürfen.
Wenn wir also auf den Tod schauen, müssen wir das nicht in einer Haltung der Verzweiflung tun. Vielmehr dürfen wir in der Hoffnung auf den neuen Himmel und die neue Erde leben. Das bedeutet nicht, dass wir den Schmerz und die Trauer ignorieren sollen. Aber wir dürfen wissen, dass Gott uns über den Tod hinaus einen Platz in seiner neuen Schöpfung bereitet hat. Dort wird Gerechtigkeit herrschen, und alle Tränen werden getrocknet.
Der November mit seinen dunklen Tagen erinnert uns daran, dass unser Leben hier nicht für immer währt. Aber zugleich lenkt er unseren Blick auf die Verheißung, dass Gott das Dunkel vertreibt und Licht und Leben bringt. Der neue Himmel und die neue Erde stehen für diese Hoffnung: Eine Zukunft, in der der Tod keine Macht mehr hat, in der die Ungerechtigkeit dieser Welt verwandelt wird und in der wir mit Gott in Frieden leben werden.
In dieser Hoffnung dürfen wir leben – selbst in Zeiten der Trauer und des Abschieds. Der November mag uns an die Vergänglichkeit erinnern, aber er darf uns auch zur Hoffnung führen. Denn wir warten auf das, was kommt: Eine Welt, in der Gerechtigkeit wohnt, und ein Leben, das nicht endet.
Einen gesegneten November wünscht Ihnen
Pfarrer Alexander Stokowski und der Gemeindekirchenrat Gablenz