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An-ge-dacht: Dezember 2024

30.11.2024 | An-ge-dacht

Mache dich auf, werde licht!

Liebe Leser,

kaum ein Wort ist so eng mit dem Advent verbunden wie das Warten. Der Advent lädt uns ein, innezuhalten und bewusst zu erleben, wie es ist, in Erwartung zu sein. Warten gehört zum Leben dazu – ob auf das Wiedersehen mit einem lieben Menschen, auf eine gute Nachricht oder auf den Moment, wenn ein langersehnter Wunsch endlich in Erfüllung geht. Doch irgendwie haben wir Menschen es wohl verlernt, geduldig zu warten.

Dabei ist die Adventszeit, die in diesem Jahr am 1. Dezember beginnt, die Zeit des Wartens und der Erwartung schlechthin. In diesen Wochen bereiten wir uns innerlich auf das Weihnachtsfest vor. Wir zünden Kerzen an, schmücken unser Zuhause und suchen in dieser dunklen Zeit die wärmende Geborgenheit in der Gesellschaft uns lieber Menschen. Dabei steht hinter allen Vorbereitungen, die sicherlich manchmal nur aus Tradition geschehen, doch um etwas Welt-bewegendes: die Verheißung, dass das Licht Gottes zu uns kommen wird!

Der Prophet Jesaja spricht in Jesaja 60,1: “Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir!” Jesaja schenkt seinen Hörern hier eine wunderbare Botschaft.  Er fordert sie auf aufzustehen und licht zu werden. Licht zu sein bedeutet, die Dunkelheit mit Glauben, Liebe und Hoffnung zu durchbrechen – und selbst der Botschaft ähnlich zu werden, der man vertraut.

Seine Worte sprach Jesaja mehrere Jahrhunderte von Jesu Christi Geburt. Mit dem Kommen Jesu an Weihnachten erfüllt sich diese Verheißung auf einzigartige Weise. Das Licht, das Jesaja ankündigt, wird in der Geburt Jesu sichtbar. In einem Stall in Bethlehem kam der Gottessohn als Licht in die Welt. Dieses Licht – so glauben Christen – strahlt selbst in die größte Dunkelheit hinein. Jesu Liebe und Nähe stehen jedem von uns offen. Er kommt nicht nur in die Welt, sondern in unser persönliches Leben, um uns zu stärken und unsere Herzen zu erleuchten.

Aufstehen und Licht werden – das können wir auch als einen Ruf an uns ganz persönlich verstehen: einen Aufruf an uns, Gottes Licht im Alltag sichtbar zu machen. Gerade in einer Welt voller Unsicherheiten und Ängste braucht es doch Menschen, die dieses Licht der Hoffnung und des Friedens in die Welt tragen. Vielleicht gelingt es uns in dieser Adventszeit bewusst nach kleinen Gelegenheiten Ausschau zu halten, Licht für andere zu sein: sei es durch eine freundliche Geste, ein offenes Ohr oder ein mutmachendes Wort.

Mögen wir im Advent dem Weihnachtsfest erwartungsvoll entgegengehen und unsere Herzen auf das Licht vorbereiten, das in der Heiligen Nacht geboren wird – ein Licht, das nie erlischt und uns auch in dunklen Zeiten den Weg weist.

Eine gesegnete und friedvolle Advents- und Weihnachtszeit wünscht Ihnen
Pfarrer Alexander Stokowski und der Gemeindekirchenrat Gablenz