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An-ge-dacht: April 2025

30.03.2025 | An-ge-dacht

„Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete?“ (Lukas 24,32)

Die Worte der Emmausjünger aus Lukas 24,32 klingen wie eine erstaunte Rückschau: Während Jesus mit ihnen unterwegs war, haben sie es nicht erkannt, doch jetzt wird ihnen bewusst, dass ihr Herz brannte. Eine Erfahrung, die viele von uns kennen: Es gibt Zeiten, in denen unser Glaube lebendig ist, in den wir uns Gott besonders verbunden fühlen – vielleicht so als ob sein Feuer tatsächlich in uns lodert. Dann spüren wir seine Nähe und gehen zuversichtlich durch Leben.

Doch es gibt auch andere Zeiten. Zeiten, in denen unser Herz nicht brennt, sondern schwer ist. Die Passionszeit erinnert uns daran: Es gibt Phasen des Zweifelns, der Unsicherheit, ja auch der Abwendung vom einst vertrauten Glauben. Die Jünger waren nach Jesu Kreuzigung verzweifelt, ihre Hoffnungen schienen begraben. Die Wärme des Feuers war durch Jesu Tod aus ihren Herzen genommen worden, schmerzerfüllt waren sie nun. Vielleicht können wir das nachvollziehen, wenn wir selbst einen schweren Schicksalsschlag erleben mussten, uns Enttäuschungen oder Krisen das Herz schwer machen und den Lebensmut rauben. Der Weg nach Emmaus ist sinnbildlich für solche Zeiten der Unsicherheit und des Fragens.

Doch die biblische Erzählung bleibt nicht bei der Unsicherheit und dem Fragen stehen. Ostern kommt – und die Begegnung mit dem auferstandenen Christus verwandelt das Dunkel der Jünger in Licht, ihre Mutlosigkeit in neue Kraft. Das Feuer des Glaubens wird neu entfacht. Es wird deutlich: Gott ist nicht fern, auch wenn wir ihn manchmal nicht erkennen. Er geht mit uns, selbst auf den Wegen der Trauer und des Zweifels. Und oft geschieht es erst im Nachhinein, dass wir erkennen: Da war er doch, mitten unter uns, und wir haben es nicht bemerkt!

Vielleicht erleben Sie gerade eine Zeit, in der Sie nichts wirklich begeistert, in der Sie sich kraftlos oder orientierungslos fühlen. Dann seien Sie gewiss: Der auferstandene Christus geht mit Ihnen, auch wenn Sie ihn vielleicht nicht sofort erkennen. Manchmal erkennen wir erst im Rückblick, dass es Gott selbst war, der uns in einer Begegnung, einem guten Wort oder einem Moment der Stille nahe war. Manchmal ist es ein Trost durch einen lieben Menschen oder eine neue Hoffnung, die aufkeimt. Und vielleicht können wir später, in der Rückschau, sagen: „War da nicht Christus, der mit mir auf dem Weg war?“
Möge die Osterfreude unsere Herzen neu entfachen und uns daran erinnern, dass Christus mit uns geht – jeden Tag aufs Neue.

Mit herzlichen Segenswünschen
Ihr Vertretungspfarrer
Alexander Stokowski

Ein gesegnetes Osterfest wünscht Ihnen der Ortskirchenrat Gablenz